Es wurde sich ja massiv darüber beklagt dass wir die Bedienleute zu wenig schulen. Täglich um 9:01 stehe ich nun im Produktionsmeeting und bettle um einen Schulungstermin mit Chefität und Bedienleuten.
Pünkltich zum vereinbarten Zeitpunkt suche ich dann die Leute. Chefität tauchte beim ersten mal nach 20, beim zweiten mal nach 45 min und beim dritten mal schon gar nicht mehr auf.
Schulung läuft dann in etwa so ab dass ich Chefität was erkläre... der übersetzt wenig bis gar nix an die Bedienleute. Manchmal ist er leicht verwirrt was das alles ist, und wie kompliziert das alles ist. Merkwürdigerweise ist das für die Bedienleute alles einfach, "normal" und bekannt. Die Jungs arbeiten ja auch erst/schon seit 5 Monaten mit dem Teil.
Dass wir die Jungs gerne am Problem schulen... das zählt nicht als Schulung. Ich kann ihnen schon erklären was sie tun sollen wenn eine Störung ist. Aber lieber mach ich es, wenn es wirklich die Störung gibt. Nicht nach Terminplan.
In der letzten Schulung haben wir 30 Minuten darauf verschwendet zu diskutieren ob die Anzahl Bretter die in eine Presse gefahren wird nun "Charge" heißen soll oder "Presse". Wir konnten sich darauf einigen dass ich das auf Presse (Pressée) ändere. Wie lang hätte es wohl gebraucht wenn ich mich gesträubt hätte?
Die Bedienleute zucken jedenfalls die Schultern. Es ändert sich nichts an den Brettern... die kann man nennen wie man will. Selbst Schimpfworten gegenüber zeigen sie sich unbeeindruckt.
Das ganze sieht für mich gerade so aus: Eine Ehemann versucht seiner Frau ein Kleid zu kaufen. Hat keine Ahnung was sie für eine Körbchengröße hat, weiß nicht mal wirklich was es da an Möglichkeiten oder Problemzonen (*) gibt... aber probiert das Kleid an und läßt es für sich ändern um seiner Frau Freude zu machen.
Ich möchte mir nicht vorstellen was die Frau von Chefität dazu sagt, dass er gerne Frauenkleider trägt!
(*) Problemzonen war natürlich auf die ANLAGE bezogen, nicht auf die Frau ;-)
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